Theaterstück: "Die große Wörterfabrik"
Die Mitglieder der Theater-AG sind Kinder im Alter von 9 bis 11 Jahren der 3. und 4. Klassen, die einmal in der Woche im Rahmen des Ganztagsangebotes unter der Leitung von Lehrerin Meike Hehl die AG besuchen.
Dort haben sie sich dieser anrührenden und leisen Geschichte angenähert, die auf dem außergewöhnlichen Bilderbuch "Die große Wörterfabrik" von Agnès de Lestrade und Valerie Docampo basiert - ein bezauberndes Buch über den Wert von Sprache und die Bedeutung von echten Gefühlen.
Eine fantastische Geschichte über das Verliebtsein, in der es um ein Land geht, in dem die Menschen fast gar nicht reden: Das Land der großen Wörterfabrik.


Paul hat Marie unendlich lieb. Er möchte zu gerne ausdrücken, was er für sie empfindet, hat aber lediglich die Wörter Kirsche, Staub und Stuhl gefangen. Paul lebt in einem Land, in dem die Menschen fast gar nicht reden, denn die Wörter, in den unterschiedlichsten Sprachen, werden in einer großen Fabrik hergestellt und dann verkauft. Man muss sie kaufen und schlucken, um sie aussprechen zu können.
Manchmal fliegen Wörter durch die Luft, die die Kinder dann einfangen. Alle anderen Wege sich Wörter unentgeltlich zu beschaffen sind nicht besonders ergiebig. Im Sommerschlussverkauf sind die Wörter zwar billiger zu haben aber oft so exotisch, dass man mit ihnen nichts anfangen kann.
Paul ist traurig, denn er hat einen reichen Konkurrenten, der Marie zum Geburtstag die Wörter "Ich liebe dich von ganzem Herzen, meine Marie. Eines Tages, das weiß ich, werden wir heiraten" schenken wird und viel mit ihr spricht. Paul selbst spricht nie, er lächelt nur. Und dann nimmt er allen Mut zusammen, holt tief Luft und spricht seine drei Wörter mit all der Liebe für Marie in seinem Herzen. Marie hat selbst keine Wörter zum antworten, schenkt Paul jedoch einen sanften Kuss auf die Wange. Da fällt Paul ein, dass er noch ein Wort besitzt, dass er sich für einen ganz besonderen Moment aufgehoben hat. Er sieht Marie tief in die Augen und sagt: "Nochmal!"